Kariesdiagnostik: Welche Methoden bietet die Zahnmedizin heutzutage?

05. Mai 2022 | Diagnostik, Informationen für Zahnärzte

Neben Parodontitis gilt Karies als die häufigste Zahnerkrankung. Verantwortlich dafür sind Bakterien im Zusammenspiel mit Zucker. Je nach Art und Fortschritt der Erkrankung kann das für Patienten schmerzhaft werden. Wichtig ist es also eine frühzeitige Kariesdiagnostik durchzuführen und entsprechend zu behandeln. Dafür haben Ärzte verschiedene Möglichkeiten, die in diesem Beitrag erklärt werden.

Entstehung von Karies

Verursacht wird jede Kariesart durch die im Zahnbelag enthaltenen Bakterien. Zucker, der aus unserer Nahrung stammt, wird von den Bakterien verstoffwechselt. Daraufhin wird von diesen Säure produziert, die den Zahnschmelz angreifen und beschädigen können. Allgemein gilt: je früher dies behandelt wird, desto weniger Zahnsubstanz geht verloren.

Die Folgen, Behandlung sowie Entdeckung der Karies hängt stark von der Bakterienart, Mundhygiene, Ernährungsgewohnheiten und auch dem Mineralisations-/Härtegrad der Zähne ab. Es gibt Kariesarten, die lange gleichbleibend und weitestgehend inaktiv sind und Arten, die sehr schnell und aggressiv fortschreiten. Je nach Typus gibt es verschiedene Methoden, um kariöse Läsionen zu erkennen.

Klinische Untersuchung

Bei der jährlichen Routineuntersuchung beim Zahnarzt wird das Gebiss auch immer auf Karies untersucht. Diese visuelle oder auch klinische Untersuchung wird mittels guter Beleuchtung und einem speziellen Spiegel durchgeführt. Dabei untersucht der Arzt oberflächliche Verfärbungen und kariöse Läsionen, um so eine erste Diagnose stellen zu können. Die Zahnzwischenräume können dabei jedoch nur unzureichend betrachtet werden.

Radiologische Diagnostik

Die wohl gängigste Methode zur Kariesdiagnostik ist der Röntgen. Durch Bissflügelaufnahmen oder Panoramaschichtaufnahmen können vor allem Schmelzläsionen erkannt werden. Die kariösen Läsionen in den Zahnzwischenräumen können hier sehr zuverlässig (bis zu 90 Prozent) entdeckt werden. Bei der radiologischen Diagnostik werden die Patienten sehr geringen Mengen Röntgen-Strahlung ausgesetzt. Aufgrund dessen muss dies zuvor durch eine entsprechende Untersuchung und Indikation gerechtfertigt werden.

3D-Röntgen mit DVT

Eine Entwicklung der radiologischen Diagnostik ist der 3D-Röntgen. Hierbei wird eine digitale Volumentomographie genutzt. Diese liefert zuverlässigere Ergebnisse als das herkömmliche 2D-Röntgen. Auf 3D-Röntgen wird in der Regel jedoch erst zugegriffen, wenn die Ergebnisse des 2D-Röntgen nicht ausreichen. Dies begründet sich vor allem durch die höheren Kosten des DVT, die die Patienten meist selber tragen müssen.

Lasergestützte Kariesdiagnostik

Die lasergestützte Kariesdiagnostik ist auch bekannt als Laserfluoreszenzmessung. Mithilfe eines speziellen Laserfluoreszenz-Gerätes wird Licht von organischen und anorganischen Substanzen resorbiert. Dabei werden Stellen, die von Karies betroffen sind, zur Fluoreszenz angeregt, was letztendlich in einem akustischen Signal mündet. Dadurch können die behandelnde Ärzte feststellen, ob eine kariöse Läsion vorliegt oder nicht. Diese Methode ist besonders zur Feststellung von Karies an den Kauflächen geeignet.

Kariesdetektor

Der Kariesdetektor wird meist nur im Rahmen einer anstehenden Exkavation, also der Entfernung eines kariösen Zahnbeins, angewendet. Hierbei wird der Karies durch eine chemische Anfärbung sichtbar gemacht. Je näher der Detektor an die Pulpa (Zahnmark) gelangt, desto stärker verfärbt sich das Zahnbein. Dabei steigt jedoch auch die Gefahr der Pulpaeröffnung, was für Patienten schmerzhafte Folgen haben kann.

Faseroptische Transillumination

Ähnlich wie bei der lasergestützten Kariesdiagnostik wird auch bei der faseroptischen Transillumination eine starke Lichtquelle verwendet. In diesem Fall ist das eine Kaltlichtsonde, die die Zahnhartsubstanz durchleuchtet. Gesunde und kariöse Zahnhartsubstanzen haben unterschiedliche Lichtbrechungsverhalten. Dadurch kann bei diesem Verfahren gut zwischen den beiden Zuständen unterschieden werden. Kariöse Stellen werden als dunkler Schatten wahrgenommen. Hiermit lässt sich vor allem Dentinkaries (Karies im Bereich des Zahnbeins) sehr gut nachweisen.

KI-gestützte Software

Neueste Entwicklungen und Erkenntnisse gibt es im Bereich der künstlichen Intelligenz. Mittels Software von dentalXrai werden Röntgenbilder von einer speziell entwickelten KI ausgewertet und innerhalb von Sekunden detektiert. Hier werden unter anderem kariöse Läsionen farblich markiert, sodass Ärzte schnell und zuverlässig die Ergebnisse analysieren und zur nachfolgenden Patientenkommunikation nutzen können. Die Software dient somit als unterstützendes Medium in der radiologischen Diagnostik. Besonders im Bereich der Früherkennung kann die KI unterstützen. Laut Ergebnis der Studie „Detecting caries lesions of different radiographic extension on bitewings using deep learning“ von 2020 erkennt die KI im Vergleich zur herkömmlichen Diagnostik durch Zahnärzte bis zu dreimal mehr frühe Kariesläsionen.

 

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