Umgang mit Angstpatienten in der Zahnarztpraxis

05. August 2022 | Patienten, Informationen für Zahnärzte

Die Angst vor dem Zahnarzt ist bei vielen Patienten stark ausgeprägt. Dennoch ist der Besuch beim Zahnarzt früher oder später für Jedermann unumgänglich und so werden gerade solche Patienten regelmäßig mit ihrer Angst konfrontiert. Wie meistern Sie als Zahnarzt den Umgang mit Angstpatienten am besten? Woher kommt überhaupt die weit verbreitete Dentalphobie? Wir klären auf!

Was ist eine Dentalphobie und woher kommt sie?

Die Angst vor dem Besuch beim Zahnarzt wird auch Dentalphobie genannt. Hiermit ist jedoch nicht ein ungutes Gefühl im Magen vor dem Besuch gemeint, sondern eine krankhafte Ausprägung. Angstpatienten können sich kaum überwinden, einen Termin beim Zahnarzt zu vereinbaren und diesen dann auch tatsächlich wahrzunehmen. Häufig werden die Zahnschmerzen ausgereizt, bis diese nicht mehr zu ertragen sind. Doch dadurch entsteht ein Teufelskreis, denn so werden die Erkrankungen an den Zähnen immer schlimmer und dementsprechend kann auch die Behandlung unangenehmer werden. Der Zahnarztbesuch selbst wird dann häufig von Herzrasen, Schwitzen und Zittern begleitet.

Ausgelöst werden kann eine solche Dentalphobie beispielsweise durch traumatische Erlebnisse, wenn bereits einmal unschöne Erfahrungen bei einer Zahnarztbehandlung gemacht wurden. Dabei muss es sich nicht immer um physische Schmerzen handeln. Werden Bedenken und Ängste von Ärzten nicht ernst genommen, kann dies ebenso negative Auswirkungen auf die Psyche der Patienten haben. Zudem können auch schlechte Erfahrungen, die das eigene soziale Umfeld gesammelt hat, Auslöser sein.

Folgendes ist im Umgang mit Angstpatienten zu beachten

Der erste Schritt im richtigen Umgang mit Angstpatienten ist wohl ein Verständnis für diese Phobie zu entwickeln bzw. aufzubringen. Dabei beginnt das Einfühlungsvermögen gegenüber dem Patienten jedoch nicht erst auf dem Behandlungsstuhl, sondern bereits mit dem ersten Kontakt zwischen Praxis und Patient. Dieser findet zumeist bei der Terminvereinbarung statt. Hier sollte es möglichst reibungslos und unkompliziert ablaufen. Empfehlenswert ist es, eine Software für Online-Terminbuchungen direkt auf der eigenen Website einzubinden. So können Zahnarzt-Angstpatienten auf einfachstem Wege ihren Termin buchen. Beim Blick auf die Website sollte dem Patienten zudem durch eine freundliche Ansprache, authentische Bilder, ein modernes Design und ausführliche Informationen bereits ein gutes Gefühl vermittelt werden.

Betritt der Angstpatient dann die Praxis sollte ihm auch hier ein gutes Gefühl gegeben werden. Eine steriles Interieur der Praxis, das an ein Krankenhaus erinnert, ist eher zu vermeiden. Setzen Sie lieber auf ein freundliches Design mit warmen Farben. Auch Pflanzen, Bilder und entspannende Musik im Wartebereich wirken positiv. Setzen Sie zudem auf eine moderne Einrichtung in Ihrer Praxis. Abgesehen vom einladenden Erscheinungsbild ist besonders ein empathischer Umgang mit Angstpatienten in der Zahnarztpraxis essenziell. Eine herzliche Begrüßung nimmt dem Patienten dabei das erste schlechte Gefühl. Ein positives Arbeitsklima, das heißt der respektvolle und freundliche Umgang innerhalb der Kollegen, überträgt sich auf die Gefühlswelt des Patienten. Ebenso können eventuelle Schulungen des Personals zum Umgang mit Angstpatienten sinnvoll sein. Auf dem Anamnesebogen könnten zum Beispiel Fragen zur Dentalphobie und deren Schweregrad gestellt werden. So könnten Sie sich als Zahnarzt optimal auf die Behandlung einstellen. Halten Sie außerdem die Wartezeit möglichst kurz, denn so bleibt dem Patienten möglichst wenig Platz für etwaige Gedankenspiele.

Angstpatienten beanspruchen in der Regel mehr Zeit – und die sollten Sie sich als behandelnder Zahnarzt auch nehmen. Der Patient sollte sich bei Ihnen gut aufgehoben fühlen und dabei hilft es, konzentriert zuzuhören, Verständnis zu zeigen, das Vorgehen behutsam zu erklären und auf Augenhöhe zu kommunizieren. Gehen Sie auf Fragen geduldig und ausführlich ein. Das Erstgespräch mit dem Patienten sollte zudem nicht auf dem Behandlungsstuhl stattfinden. Wählen Sie stattdessen einen gesonderten Raum und versuchen Sie durch verbale und nonverbale Gesten Vertrauen aufzubauen (etwa Kopfnicken, häufiges zustimmen oder nachfragen). Handeln Sie stets im Sinne des Patienten, schüren Sie nicht unnötige Ängste vor eventuellen Schmerzen, aber vermitteln Sie auch keinen falschen Eindruck. Sprechen Sie auch die Möglichkeiten einer schmerzarmen Behandlung durch Betäubungen oder minimalinvasive Eingriffe an. Eine altbewährte Methode ist auch die Sedierung mithilfe von Lachgas. Diese ist gänzlich unschädlich und wirkt schmerzstillend und entspannend auf den Patienten. Kurz gesagt: Seien Sie ehrlich, empathisch und nehmen Sie sich Zeit im Umgang mit Angstpatienten. So wird die Behandlung für alle Beteiligten angenehmer und eventuell können Sie dadurch dem Patienten auch langfristig helfen, seine Phobie zu bewältigen.

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